Jedes Jahr fördert die Pater Herbert Bihlmayer Stiftung die Schülertagesstätte im Münchner Salesianum mit 1.500 Euro – so auch im Jahr 2020. Diese regelmäßige Förderung stammt aus einem Nachlass, den die Stiftung mit der Verfügung bekommen hat, das Don Bosco Oratorium zu unterstützen.
Michael Langer, Sie haben letztes Jahr die Leitung des Oratoriums übernommen. Wie geht‘s?
Angefangen habe ich im September mitten im Ferienprogramm mit täglichen Ausflügen. Die folgenden Schulwochen liefen auch noch recht normal, doch dann kam der ‚Lockdown light‘! Wir konnten die Kinder betreuen, solange die Schulen noch offen waren. Allerdings versuchten die Eltern zum Ende des Jahres, die Kontakte ihrer Kinder zu reduzieren, um eine mögliche Quarantäne zu verhindern. So kamen immer weniger Kinder zu uns und seit Mitte Dezember sind die Schulen eh geschlossen. Seither dürfen wir Notbetreuung anbieten, wenn Eltern nachweisen, dass beide nicht zuhause sein können. Kinder von Eltern, die beide arbeiten, könnten also zu uns kommen – nun muss man aber sagen, dass das oft nicht diejenigen sind, die, von ihren schulischen Leistungen her gesehen, eine Notbetreuung bräuchten. Andere Eltern sind zwar vielleicht daheim, sie können aber bei den Hausaufgaben nicht helfen. Wir haben allen Kindern das Angebot gemacht, dass sie anrufen können. Wir sind jeden Tag erreichbar. Oft rufen wir auch an. Für die höheren Klassen ist das auch OK, mit denen machen wir sogar oft Video-Konferenzen. Aber mit den Grundschülern ist das anders – da muss man danebensitzen und eine Beziehung haben, damit die Hausaufgaben klappen. Es wird immer gesagt, dass die Schwächeren durch die Coronamaßnahmen nicht zurückfallen dürfen, aber genau das bahnt sich jetzt an. Hoffentlich können wir bald aufmachen! Die Kinder sehnen sich nach dem Alltag: Freizeit, Lernzeit, Sportplatz, Freunde treffen – einfach Kind sein dürfen. Mehr braucht es erstmal nicht.
Mit 1.500 Euro förderte die Pater Herbert Bihlmayer Stiftung im Jahr 2020 die Arbeit im Oratorium Don Bosco im Salesianum in München.
Ein Stück Heimat
„Für Kinder wie auch Mitarbeitende ist das Oratorium ein Stück Heimat – ganz im Sinne Don Boscos. Die Beziehungen untereinander leben von Begegnungen und gemeinsamen Erlebnissen, auch wenn dies in den augenblicklichen Zeiten nicht ganz einfach zu gestalten ist. Durch Ihre Unterstützung war und ist es uns aber immer möglich, diese Erfahrungsräume zu schaffen. Für dieses Vertrauen sagen wir herzlichst „Vergelt´s Gott“! Michael Langer, Leiter des Oratoriums
Foto: SDB