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Interview
im Oratorium

Christa Schimmer mit Schüler beim Lernen

Ein paar Fragen an Christa Schimmer

Frau Schimmer, Sie leiten das Oratorium schon lang und verantworten das Konzept. Mal ehrlich: Ferienfahrten, Kochen, Einradfahren … muss das sein?

Christa Schimmer: Das gehört sogar zu den Grundsätzen der Pädagogik Don Boscos! Sie ist ganzheitlich und erlebnisorientiert. Es geht darum, Beziehungen aufzubauen und wirklich miteinander zu leben. Die gemeinsamen Erlebnisse sind dafür notwendig – sie bringen uns zusammen. Durch sie bauen wir Beziehungen auf, die auch dann standhalten, wenn’s mal hart wird.

Es wird mal hart?

Na klar. Da fliegt auch mal ein Stuhl um. Konflikte müssen ausgetragen werden, nicht unter den Teppich gekehrt. Wir haben ja echtes Interesse an den jungen Leuten. Anfangs können das viele gar nicht glauben. Doch dann merken sie, dass sie uns nicht wurscht sind und dass wir es ernst mit ihnen meinen. Am Ende eines konfliktreichen Tages gibt es dann immer ein gutes Wort: Zum Beispiel ein nettes „Ciao – morgen wird’s anders!“

Nochmal zum Ferienprogramm.

Jedes Jahr gehen wir klettern, natürlich basteln wir auch oder gehen schwimmen. Aber ich bin immer auf der Suche nach neuen Ideen, gucke die Tagespresse wachen Auges durch, ob ich etwas für uns finde: den Skyline-Park besuchen, einen Pralinen-Workshop mitmachen oder im Haus der Kunst selbst einen Film erstellen. Wenn ich merke, dass ein Kind in den Ferien nicht dabei ist, frage ich: Es liegt am Geld, oder? Dafür genieren sich alle. Die Ferien kehren die Benachteiligung noch hervor, wenn wir nichts dagegen tun.

Und dann?

Die Stifterinnen und Stifter ermöglichen diesen Kindern die Teilnahme. Ich wünschte, sie könnten die leuchtenden Augen sehen: „Ich kann dabei sein!“ Einen Euro muss aber übrigens jeder zahlen. Das kriegt auch jeder hin. Jedes Kind gibt beim Ferienausflug also morgens sein Teilnahmegeld ab – so ist das sehr gut.

Was ist Ihnen persönlich im Oratorium am wichtigsten?

Dass die jungen Menschen hier ein Zuhause haben und gern herkommen.

Ein Wort von Ihnen an die Stifter und Spender?

Ich möchte Ihnen einen wirklich sehr herzlichen Dank sagen! Ohne Ihre Unterstützung wäre die Arbeit im Sinne Don Boscos schlicht unmöglich. Dieses Vertrauen, das Sie in unsere Arbeit setzen, wissen wir sehr zu schätzen. Und es vergeht kein Elternabend, in dem ich nicht auf Ihre Mithilfe hinweise. Ihre Unterstützung, so viel ist sicher, kommt an!

Das Gespräch führte Friederike Kundrus

Foto: Salesianum/Michael Reinhardt